Imperfect Reconstruction
Exhibition 2016/17
ESC Medienkunstlabor, Graz
ESC Medienkunstlabor, Graz
An algorithmic project by Lisa Horvath, David Pirrò, Hanns Holger Rutz.
Mesh structure: Lisa Horvath
Projection design: Peter Venus
Fotos: Hanns Holger Rutz / Lisa Horvath
Die Vorstellung von Kodieren/Dekodieren enthält häufig das Ideal einer perfekten Rekonstruktion. Dass etwas Reales—eine Erfahrung, ein Gedanke, eine Bewegung—in eine endliche Menge an Elementen überführt werden kann, welche dadurch transportierbar wird und schließlich wieder die ursprüngliche Erfahrung oder Bewegung hervorruft. Es stört uns, wenn eine Rekonstruktion nicht vollkommen ist.
Was uns für die Ausstellung interessiert sind diese Distanzen und Lücken, welche Unvollkommenheiten produzieren und Widerstände, die verhindern, dass Gedanken und Bewegungen einen Abschluß finden; An der Schnittfläche von Computerkunst und Klangkunst verortet, interessieren wir uns in erster Linie für algorithmische Bewegungen. Algorithmen wird zunehmend die Befugnis erteilt, Entscheidungen über unsere Leben zu fällen. Dystopische Szenarien gehen sogar so weit, die Menschheit als solche entbehrlich zu machen, wenn sogenannte künstliche Intelligenz in Zukunft unsere langsame biologische Evolution überholen wird. Aber jenseits des hergebrachten Verständnisses von Algorithmen als einer engen Verzahnung von Logik- und Kontrollstrukturen beinhalten diese auch eine spekulative Funktion, bewirken sie die Produktion von Materalien die gleichzeitig „fortwährend verunwirklicht“ werden (Parisi). Anders gesagt könnte gerade Imperfektion (Unvollständigkeit) im Zentrum von Algorithmen liegen und sie mit einer ihnen innewohnenden Poiesis ausstatten, aufgrund derer sie zu Verbündeten der Bewahrung von Freiheit werden.
Was uns für die Ausstellung interessiert sind diese Distanzen und Lücken, welche Unvollkommenheiten produzieren und Widerstände, die verhindern, dass Gedanken und Bewegungen einen Abschluß finden; An der Schnittfläche von Computerkunst und Klangkunst verortet, interessieren wir uns in erster Linie für algorithmische Bewegungen. Algorithmen wird zunehmend die Befugnis erteilt, Entscheidungen über unsere Leben zu fällen. Dystopische Szenarien gehen sogar so weit, die Menschheit als solche entbehrlich zu machen, wenn sogenannte künstliche Intelligenz in Zukunft unsere langsame biologische Evolution überholen wird. Aber jenseits des hergebrachten Verständnisses von Algorithmen als einer engen Verzahnung von Logik- und Kontrollstrukturen beinhalten diese auch eine spekulative Funktion, bewirken sie die Produktion von Materalien die gleichzeitig „fortwährend verunwirklicht“ werden (Parisi). Anders gesagt könnte gerade Imperfektion (Unvollständigkeit) im Zentrum von Algorithmen liegen und sie mit einer ihnen innewohnenden Poiesis ausstatten, aufgrund derer sie zu Verbündeten der Bewahrung von Freiheit werden.
Trailer: